Einer der am häufigsten genannten Gründe einen Businessplan zu erstellen, ist wohl, die Aufforderung der Bank. Diese benötigt den Businessplan um die Finanzierung eines Gegenstandes oder Vorhabens bewerten zu können. In der Regel ruft der Mandant bei mir an und bittet mich um Unterstützung. „Einen Businessplan wollen die – das ist doch reine Bürokratie und überflüssig“ höre ich in diesem Zusammenhang öfter.
Doch Hand aufs Herz: würden Sie bei einem Schiffskapitän an Bord gehen, wenn Sie ihn weder kennen sowie die Reiseroute und die Reisedauer offen sind? Die Antwort hierauf ist immer die gleiche: “Natürlich nicht, nachher fährt der mich sonst wo hin und ich komme nicht wieder zurück“.
So ist es bei der Bank eben auch. Sie wird kein Geld geben, wenn nicht in einem Plan dargelegt wird, wie dieses eingesetzt und welche Erträge damit erzielt werden sollen.
Warum ist ein Businessplan für Unternehmen so wichtig?
Erfahrene Unternehmer haben natürlich erkannt, dass der Businessplan nicht nur ein Bürokratiemonster für die Bank ist, sondern ein wichtiges Instrument, um das eigene Unternehmen auf Kurs zu halten und sicherer in die Zukunft zu steuern. Natürlich ist die Zukunft unsicher - mithilfe einer Planung machen Sie jedoch die Unsicherheit kalkulierbar. Denn durch Planung ist der Kurs bekannt und bei jeder Abweichung können Sie überlegen, woran es liegt und wie Sie gegensteuern, um eben wieder das gewünschte Ziel zu erreichen.
Wenn dann der Plan ausgearbeitet ist, sollte dieser jedoch nicht unbeachtet in der Schublade aufbewahrt werden, denn dort gerät er in Vergessenheit und all die Mühe war vergebens. Ich empfehle die erarbeiteten Zahlen in der Finanzbuchhaltung zu hinterlegen, sodass Sie monatlich die Echtzahlen aus der Finanzbuchhaltung mit den Planzahlen des Businessplans auf einen Blick vergleichen können. In der Welt der Betriebswirtschaftslehre wird dies als sogenannter „Soll-Ist-Abgleich“ bezeichnet. Durch dieses Vorgehen können Sie Kursabweichungen frühzeitig erkennen und somit angemessen darauf reagieren. So bleiben böse Überraschungen am Ende des Jahres aus.
Des Weiteren ist meine Erfahrung, dass ein Businessplan auch motivieren kann. Denn wir Menschen streben immer danach, möglichst die Ziele zu erreichen, die wir uns zur Aufgabe gemacht haben. Nur wenn Sie wissen, wo Sie hinwollen, werden Sie auch dort ankommen. Oder glauben Sie Elon Musk oder Mark Zuckerberg leben planlos in den Tag hinein?
Nun zurück zu meinem Mandanten, welcher noch in der Telefonleitung hängt. Im Anschluss an meine bildliche Erläuterung mit der Schiffsroute zeigt der Mandant in der Regel etwas Einsicht für das Verlangen der Bank. Nach einer kurzen Gedankenpause stellt er mir eine Reihe an Fragen:
Wer hilft mir bei einem Businessplan?
Hier kann ich dann beruhigend antworten, dass wir von der RTS unseren Mandanten bei der Erstellung von Businessplänen durch unsere langjährige Erfahrung und breite Branchenkenntnisse mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sollte ich selbst mich in der betreffenden Branche nicht ausreichend auskennen, stelle ich den Kontakt zu einem RTS-Kollegen mit Branchenexpertise her. Dieser wird uns unterstützen.
Was muss in einem Businessplan stehen?
Für einen Businessplan gibt es keine gesetzlichen Vorschriften. Dieser kann somit frei nach den eigenen Gedanken des Unternehmers erstellt werden. Meines Erachtens sollten jedoch nachfolgende drei Fragen im Businessplan beantwortet werden:
- Welche Investition soll getätigt bzw. welches Vorhaben umgesetzt werden?
- Wie hoch sind der dafür notwendige Kapitalbedarf bzw. die laufenden Betriebsausgaben um das Vorhaben zu betreiben?
- Welche Erträge werden durch die Investition bzw. das Vorhaben erwirtschaftet?
Diese verbalen Ausführungen sollten anschließend in einer kurzen tabellarischen Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt werden. Diese kann beispielsweise wie folgt aussehen: